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Die Geschichte


24.Juni 1859 - Die Schlacht von Solferino

Die französische Armee trifft bei der norditalienischen Stadt Solferino auf die Streitmacht des damaligen Ungarn-Österreich. Nach 16 Stunden Kampf bleiben über 40.000 Tote und Verwundete auf dem Schlachtfeld zurück.
Am Abend dieses 24. Juni 1859 gelangt der schweizerische Geschäftsmann Henry Dunant in die Gegend. Der Anblick des Schlachtfeldes löst bei ihm Entsetzen aus- Die 40.000 Opfer der Schlacht liegen noch immer weit über die Felder verstreut, und niemand kümmert sich um sie. Sofort macht sich Dunant daran, für die Verwundeten Hilfe zu organisieren- ohne Unterschied nach der Nationalität. Unterstützung erhält er bei seinem Vorhaben durch die ersten »Ehrenamtlichen«, der Zivilbevölkerung der umliegenden Gemeinden.

um 1860 - Eine Erinnerung anSolferino

Nachdem Dunant in die Schweiz zurückgekehrt war, gingen ihm die furchtbaren Erlebnisse aus dem kleinen italienischen Städtchen nicht aus dem Kopf. Er entschloß sich, ein Buch zu schreiben. Dieses Buch mit dem Titel »Eine Erinnerung an Solferino« veröffentlicht er auf eigene Kosten und verteilt es an Freunde, Militärs, Politiker und Regierende. Das Buch wird ein Erfolg.
Dunant schlägt die Einrichtung von Hilfsgesellschaften zugunsten der Verwundeten der Kriege vor, zusätzlich fordert er eine Konvention zum Schutz der Helfer dieser Gesellschaften auf dem Schlachtfeld.

Die Genfer Gesellschaft für öffentliche Wohlfahrt ruft eine Kommission ins Leben, die beraten soll, wie Dunants Vorschläge in die Tat umgesetzt werden können. Die Kommission bestand zunächst aus fünf Mitgliedern,

  • dem Jurist Gustave Moynier
  • dem General Guillaume Henri-Dufour
  • dem Arzt Louis Appia
  • dem Arzt Théodore Maunoir
  • und Henry Dunant selbst.

Die Kommission kommt am 17. Februar 1863 zusammen. Beschlossen wird die Gründung des »Internationalen Komitees für die Versorgung der Verwundeten in Kriegszeiten«, aus dem später das Internationale Komittee vom Roten Kreuz, kurz IKRK, wird. Das IKRK ist heute in Verbindung mit der IFRC (Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften) der »Kopf« der weltweiten Bewegung. Außerdem ergeht eine Einladung an Persönlichkeiten aus 17 Ländern Europas, sich noch im gleichen Jahr zu einem Kongress zu diesem Thema zu treffen. Auf diesem Kongreß werden die Regierungen Europas aufgerufen,
»...nationale Hilfsgesellschaften zu gründen, diesen Gesellschaften Schutz und Unterstützung zu leihen, in Kriegszeiten die Feldlazarette und Krankenhäuser, das Sanitätspersonal, die Freiwilligen und Verwundeten als unverletzbar zu bezeichnen- und- alle geschützten Personen und Einrichtungen mit einem gemeinsamen, gut erkennbaren Zeichen zu versehen.«

1864-1949 - Die Genfer Abkommen

1864 tritt in Genf die erste diplomatische Konferenz mit den Bevollmächtigten der europäischen Staaten zusammen.
12 Staaten unterzeichnen das von der Konferenz hervorgebrachte Abkommen.
In der Folgezeit kommen noch drei weitere Abkommen hinzu, bestehende werden überarbeitet.

I. Genfer Abkommen 1864 Schutz der verwundeten und kranken bewaffneten Kräfte auf dem Schlachtfeld
II. Genfer Abkommen 1899 Schutz der verwundeten, kranken und schiffbrüchigen bewaffneten Kräfte zur See
III. Genfer Abkommen 1929 Schutz der Kriegsgefangenen
VI. Genfer Abkommen 1949 Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten
I. Zusatzprotokoll 1977 Verstärkung des Schutzes von Opfern internationaler bewaffneter Konflikte
II. Zusatzprotokoll 1977 Verstärkung des Schutzes von Opfern nicht-internationaler bewaffneter Konflikte

Warum ein "rotes Kreuz" ?

Das rote Kreuz als Symbol wurde 1863 von General Guillaume Henri-Dufour vorgeschlagen. Es wurde zu Ehren der Schweiz ausgewählt und entsteht durch Umkehrung der Wappenfarben des seit seiner Gründung militärisch neutralen Landes. Allen vier Rotkreuzabkommen gemeinsam ist die Vereinbarung des Roten Kreuzes als ein Schutz- und Kennzeichen. Als Schutzzeichen soll das rote Kreuz im Krieg die Sanitätseinrichtungen und -einheiten vor Angriffen bewahren, als Kennzeichen in Friedenszeiten Einrichtungen der Rotkreuzgesellschaften der unterschiedlichen Nationen eindeutig identifizierbar machen. Manche islamischen Länder verwendens statt des roten Kreuzes einen roten Halbmond.

Geschichte des Kreisverbandes Konstanz

Die Kreisverbände sind mit das jüngste Mitglied in der Familie der DRK-Vereinigungen. Der DRK Kreisverband Konstanz selbst wurde am 17. Oktober 1955 gegründet. Die Rotkreuzbewegung auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Konstanz ist jedoch deutlich älter. So erfolgte z.B. die Gründung des Ortsvereins Konstanz bereits im Jahre 1885.

Die 50er Jahre

Zum damailgen Aufgabengebiet des neu gegründeten Kreisverbands gehörte u.a. die Aufrechterhaltung des Kontaktes in die damalige Ostzone. JRK und DRK-Frauen pflegten die Beziehungen und organisierten Hilfen wie z.B. die Päckchenaktion. Außerdem wurde 1959 das Sanitätsheim in Radolfzell fertiggestellt.

Die 60er Jahre

...standen vor allem im Zeichen der technischen Ausrüstung der Ortsvereine.
Uniformen und der bislang bitter vermißte Funk in den Einsatzfahrzeugen konnten endlich angeschafft werden. Der ehemalige Konsum in Gottmadingen wurde 1968 zum DRK-Heim umgebaut.

Die 70er Jahre

Dr. Robert Maus (MdL) wird neuer Kreisvorsitzender des DRK Kreisverbands Konstanz e.V.
1977 beginnt die Einrichtung der integrierten Leitstelle für den Landkreis Konstanz beim DRK.
Im Folgejahr zieht der Kreisverband von Konstanz nach Radolfzell um. Kreisgeschäftsführer und Katastrophenschutzbeauftragter wird Arnim Lauinger. Die integrierte Leitstelle geht am 18.5.1979 in den Dauerbetrieb. Sie übernimmt auch die Leitungsfunktion im ärztlichen Notfalldienst an den Wochenenden und Feiertagen für den gesamten Landkreis. Sie übernimmt ab jetzt die Koordinierung der Rettungseinsätze der DRK-Standorte Konstanz, Radolfzell, Singen, Stockach, Engen und Tengen sowie der Rettungswachen von Arbeiter-Samariterbund, Malteser Hilfsdienst und Johanniter-Unfallhilfe. Außerdem wird sie Einsatzzentrale der Feuerwehr. Lediglich Konstanz verfügt zu diesem Zeitpunkt noch über eine Stadtleitstelle.
Der Kreisverband wird außerdem mit der Asylbewerber- und Flüchtlingsbetreuung beauftragt. 112 Vietnamesen und 286 Flüchtlinge aus Eritrea finden den Weg ins Meßhotel und in die Jägerkaserne nach Konstanz. Ferner eröffnet das DRK eine Stelle für Kurvermittlung.

Die 80er Jahre

Die Kreisverbände Stockach und Konstanz fusionieren am 6. Mai 1981. Arnim Lauinger bleibt Kreisgeschäftsführer, Sitz des Kreisverbands bleibt Radolfzell. Die Sozialbetreuung in der staatlichen Sammelunterkunft wird jetzt von zwei hauptamtlichen Sozialarbeitern geleistet. Nach Zusage des Regierungspräsidiums Freiburg konnte sogar ein Flüchtlingskindergarten eingerichtet werden. Im Rettungsdienst erleichtert das integrierte Rettungsdienst-Informations-und-Abrechungssystem IRIAS auf der Leitstelle die Arbeit. 1988 wird zudem der Hausnotruf als zusätzliche Dienstleistung für ältere Menschen eingeführt, 1989 kommt noch Essen auf Rädern und der mobile soziale Hilfsdienst hinzu. Im selben Jahr wird wegen des steigenden Bedarfs an Platz für die Verwaltungsarbeit mit An- und Umbauten am Gebäude des Kreisverbands in der Strandbadstraße 8 in Radolfzell begonnen.

Die 90er Jahre

1991 konnte nach Ende der Umbauarbeiten die neue Kreisgeschäftsstelle feierlich eingeweiht werden. Gleichzeitig gingen die neue integrierte Rettungsleitstelle und die Rettungswache Radolfzell im selben Gebäude in Betrieb. Im selben Jahr wird in Zusammenarbeit mit der AOK in Konstanz eine Beratungsstelle für Krebspatienten und ihre Angehörigen eingerichtet. Die Bauarbeiten an der neuen Rettungswache in Engen werden 1992 beendet. Der DRK Kreisverband übernimmt nun auch die Trägerschaft der Sozialstation Litzelstetten.
Vom 3.-6.11.1993 findet erstmalig eine Hilfsaktion für Ungarn statt. Ein Hilfskonvoi bringt Lebensmittel und andere Hilfsgüter in einen Stadtteil Budapests. Aus diesen Hilfslieferungen entsteht eine feste Bindung an das Budapester Rote Kreuz, mit dem schließlich 1994 ein Partnerschaftsvertrag feierlich unterzeichnet wird.
In Zusammenarbeit mit einigen Radolfzeller Schulen wird außerdem ein Hilfskonvoi für Ex-Jugoslawien organisiert. Es schließen sich Hilfstransporte nach Uschgorad und Kiew an.
Der Kindergarten in Konstanz wird jetzt von zwei hauptamtlichen Erzieherinnen geführt. Die Asylbetreuung im Konstanzer Stadtgebiet wird vom Landkreis übernommen, während die staatliche Sammelunterkunft Jägerkaserne nach wie vor vom DRK betreut wird.